Im Kunsthaus Meyenburg bis 12. November 2017:
Sonderausstellung „So ein Zirkus!“
Nordhausen (psv) „Die
derzeitige Sonderausstellung im Kunsthaus Meyenburg widmet sich dem
Thema Zirkus in seinen vielen verschiedenen Facetten von Akrobaten,
Pferden, Raubtieren und Dompteuren bis zum privaten Zirkusleben
und den Blick hinter die
Kulissen“, sagte Bürgermeisterin Jutta Krauth
zur Eröffnung der Ausstellung am Samstagnachmittag. Besonderer Dank
gelte neben dem Leihgeber Wolfgang Finkbein auch der
Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen, der Kreissparkasse Nordhausen
und dem Nordhäuser Förderverein, die diese Ausstellung erst möglich
machten. Sie hofft, dass die Ausstellung möglichst viele Besucher, vor
allem viele Kinder und Jugendliche ins Kunsthaus ziehen wird.
Der Zirkus begeistert seit
Jahrhunderten die Menschen, sowohl Jung als auch Alt. Sei es die
Auseinandersetzung mit „wilden“ Tieren oder die Akrobaten und Jongleure,
die mit ungewöhnlichen Verrenkungen ihr Können
präsentieren, gleichzeitig ihr Leben zur Begeisterung des Publikums
aufs Spiel setzen und den Triumph über das Unmögliche zeigen.
So seien unter anderem Werke von Karel Appel, Max Beckmann, Bernhard
Buffet, Marc Chagall, Otto Dix, Conrad Felixmüller, Francisco de Goya,
George Grosz, Ernst Hassebrauk, Erich Heckel, Josef Hegenbarth, Paul
Klee, Wilhelm Lachnit, Fernand Legér, Gerhard Marcks,
Henri Matisse, Max Pechstein, Pablo Picasso, Victor Vasarely, A. Paul Weber, Heinrich Zille zu sehen.
Unzählige Künstler haben
sich in den vergangenen Jahrhunderten mit dem Thema Zirkus beschäftigt.
Die Faszination am Risiko reizte die Kunst immer wieder und so
entstanden „Die Akrobaten“ von Paul Klee (1879-1949),
„Die fliegenden Menschen“ von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), die
„Kunstreiterin“ von Max Liebermann (1847-1935) oder „Auf dem
Schlappseil“ von Harald Metzkes (*1929). Die Phantasie dieser
künstlichen Welt inspirierte die Bildenden Künstler zu phantastischen
Arbeiten, die manchmal real, manchmal auch surreal sind. So lässt
Francisco de Goya (1747-1828) in „Präzise Torheit“ ein Pferd auf einem
Seil balancieren oder Christian Rohlfs (1849-1938) stellt den „Tod als
Jongleur“ dar.
Einen besonderen Reiz üben
auch die Clowns und Gaukler aus, die durch ihre skurrilen Aktionen die
Menschen immer wieder zum Lachen bringen. Deshalb wundert es nicht, dass
gerade das Gesicht des Clowns, sein Spiel
mit Mimik und Gestik, die Künstler auf so vielfache Weise zu
außergewöhnlichen Motiven angeregt hat, zu ihnen gehören die Clowns und
Harlekine von Pablo Picasso ebenso wie von Otto Dix oder Oskar
Kokoschka. Bernhard Buffet zeigt mit expressiven Strichen den
traurigen Clown, ebenso wie Bert Heller.
Marc Chagall (1887-1985)
widmet sich in vielen Blättern der irrealen Scheinwelt des Zirkus, wo
Trapezkünstler die Schwerkraft überwinden oder wilde Tiere zahm werden.
Josef Hegenbarth (1884-1962) teilt seine Begeisterung
am Zirkus mit hastiger Strichführung besonders in seinen teils
humorvollen Zeichnungen mit Tiermotiven, z.B. „Elefantendressur“.
Die Konzeption der
Ausstellung ist wie die Abfolge von verschiedenen Zirkusnummern
gestaltet. Viele Künstler waren vom Thema Zirkus so begeistert, dass sie
sich dem Thema in ganzen Mappenwerken gewidmet haben, z.B.
Henri Matisse mit seinem Künstlerbuch „Jazz/Cirque“, Heinz Fleischer
oder Arno Mohr. Diese Werke bilden einen gesonderten Teil der
Ausstellung.
„So
ein Zirkus“ bis 12. November 2017, Die. - So.: 10-17 Uhr, Kunsthaus
Meyenburg, Alexander-Puschkin-Str. 31, 99734 Nordhausen
(Fotos: Pressestelle Stadtverwaltung Nordhausen)
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